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Frage: Ist das online-Lernpaket bereits genug um mein Yoga-Angebot auf NeuroYoga auszurichten? Ich dürfte es nicht so nennen, das ist mir klar. Aber reichen die Infos deiner Meinung nach um den Fokus so legen zu können?

Antwort: Nein, mit dem Online-Lernpaket hast Du sehr viel Theorie und auch einige praktische Übungen zur gezielten Regulation va. In Hinblick auf Dein soziales Nervensystem. Die Neuro Yoga Methode vermittelt aber im Live-Unterricht das Begleiten des Gegenübers durch Prozesse. Dies kann Online nicht gelernt werden, und die Prozesswerkzeuge werden online nicht vermittelt

 

Frage: Ich studiere ein bisschen autodidaktisch zum Thema Vagus Nerv. Anfänglich aus Verzweiflung, weil ja reguläre Therapeuten und Ärzte erstaunlich wenig wissen über Traumaarbeit, mittlerweile bin ich sehr fasziniert. So hab beispielsweise die Bücher „Der Selbstheilungsnerv“ (Stanley Rosenberg) und „Neuronale Heilung“ (Lienhard) in meinem Regalen. Werde ich einiges davon in deinem Unterricht wieder finden, sprich decken sich diese Erkenntnisse und Übungen? Aus welchem Material und Ansatz hast du die Ausbildung aufgebaut?

Antwort: Stanley Rosenberg’s Buch ist sehr gut, um den Vagus zu verstehen und die Hybriden zu erkennen. Die 6 Übungen sind ein kleiner Basis-Bestandteil bei Neuro Yoga. Die Erkenntnisse sind sehr wichtig, es fehlt jedoch der traumatherapeutische Hintergrund und des prozessorientierte Begleiten. Ohne einen Live-Kurs zu traumaspezifischer Begleitung wäre ich vorsichtig, damit in diese Richtung zu arbeiten. Respektive ich kann da nicht dahinter stehen.

Mein Hintergrund und meine Ausbildungen: Craniosacrale Biodynamik, Hatha Yoga, Bodynamics, Focusing, Somatic Experiencing, Traumaspezifische Begleitung in der Craniosacralen Therapie, Yoga-Basierte-Traumatherapie, Studium Polyvagal-Therapie Steven Porges, Schauspiel-&Sprechausbildung, Musikpädagogin

 

Frage: Wie sind deine Erfahrungen bzw. deine Meinung: ist es möglich auch ohne weitere explizite therapeutische Ausbildung, lediglich mit der Komplett NeuroYoga-Fortbildung, in Einrichtungen wie Kliniken, Rehas etc. tätig werden zu können bzw . ausdrücklich mit depressiv erkrankten Menschen o.ä. arbeiten zu dürfen?

Antwort: Neuro Yoga ist eine Ergänzung Deiner bereits bestehenden Kompetenzen. Es lässt Dich auf polyvagaler und trauminduzierter Ebene verstehen, was da mit dem Gegenüber passiert. Der Neuro Yoga Pracitioner befähigt Dich, mit einfachen Aktivierungen kompetent umzugehen und einzuschätzen, welche Methode für die spezifische Weiterarbeit des Klienten geeignet sind. (Stichwort eigene Kompetenzen & Fachliche Grenzen kennen und einschätzen)

 

Frage: Ich bin auch Massagetherapeutin und interessier mich daher auch in diesem Bereich sehr für Ganzheitlichkeit, Rückverbindung, Traumaarbeit. Die Kenntnisse helfen mir bestimmt auch in diesem Bereich, zumindest als Hintergrundwissen. Gibt es auch ganz praktische Anteile, die ich auch in der Massage anwenden könnte? Da du ja auch Craniosacral-Therapeutin bist, hast du sicherlich auch eine Menge Wissen, wie man durch Hands-On regulieren kann. Falls du da noch einen Tipp für mich hast, ein Buch oder ähnliches, das sich mit diesen Zusammenhängen beschäftigt, wär ich dir sehr dankbar. Oder du baust einfach die nächste Ausbildung auf;-)

Antwort: Ja, in den Live-Kursen lernen wir die verschiedenen neuro-muskulären Kreisläufe kennen und spezifisch unterstützen mit den Händen. Die Grundlage der Begleit-Präsenz von Cranio- und TraumatherapeutInnen wird ebenfalls gelehrt. Du lernst eine solide Wissens- und Anwendungs-Basis im Practitioner. Ich empfehle Dir auch da, nicht über Bücher oder ONLINE zu gehen, weil Du die Begleiterfahrung erlernen musst. Diese Arbeit mit den Händen kann nicht über ein Buch gelernt werden

 

Frage: Ist der sensorische Cortex nicht auch Teil des Cortex? Wie ist denn Körperwahrnehmung möglich, wenn dieser (Cortex) nicht mehr funktioniert/aktiv ist, wenn das Stammhirn die Kontrolle übernommen hat?

Antwort: Das Ganze ist etwas komplexer, es ist aber tatsächlich so, dass bei gewissen neuronalen Zuständen auch der sensorische Teil des Neokortex ausgeschaltet wird - dem ist so in der tonischen und kollabierten Immobilität (kann auch einzelne Körperabschnite und fasziale Strukturen betreffen, was man nicht sehr gut merkt und anderswo kompensiert). Da ist es dann tatsächlich nicht möglich, diesen Abschnitt mit dem sensorischen Teil des Kortex in Verbindung zu bringen. Da betreten wir dann traumainduziertes Terrain. Um in diese Gefielde vorzudringen, benötigt es die geführte Aktivierung des Präfrontalen Kortex mit traumaspezifischen Prozesswerkzeugen. So kann die Konnektivierung 'nachgeholt' werden. 

In anderen neuronalen Zuständen wie dem Freeze, Fight, Flight, Hyperarousal ist die Wahrnehmung durch den sensorischen Kortex noch möglich, aber die Gefahr der partiellen Abspaltung gross. Dazu gehört auch die (mentale) Sabbotage von Körper(-teilen), die trotz achtsamer Körperwahrnehmung leider stattfinden kann. Auch hier gibt es dann neuroaffektive/yogische Prozess-Werkzeuge, um die Integration solcher Abschnitte zu begleiten.

Ich weiss nicht, ob ich Dir hier eine befriedigende Antwort geben konnte, das Gebiet ist doch etwas vielschichtig... aber dafür gibt es dann die Lernvideos, da sprech ich über all die Zusammenhänge und kreislaufbedingten Differenzierungen der Aktivitäten in Kortex und anderen Strukturen.

Frage: Danke für die wertvollen Inputs! Mir gefallen die Videos sehr gut und sie geben mir wertvolle Hinweise! Die Körperwahrnehmung gerade in der Meditation scheint also ein wichtiger, zentraler Punkt zu sein. Es gibt Meditationslehrer, die in ihren Anleitungen das mit einbeziehen. So weiss ich von einem tibetischen Meditationslehrer, dem v.a. bei seinen „westlichen“ Schüler*nnen aufgefallen ist, dass sich diese „nicht entspannen können“. Ich bin auch bei Peter Levine auf diese Thematik gestossen. 

Antwort: Gerne ein kleiner Input hierzu: tatsächlich sind wir hier 'im Westen' leider körperlich nicht so gut vorbereitet auf die sitzende/stille Meditation. Das ist aber, weil wir es erst so spät lernen. Die Vorstufe zur Meditation ist Pratyahara, die Innenschau, welches das yogische Prozesswerkzeug darstellt, um Gewebeabschnitte, welche nicht hinreichend regulativ ans Nervensystem angeschlossen werden konnten, zu integrieren. Bevor diese Integration nicht stattgefunden hat, ist Meditation für diese Strukturen eine Qual, da sich ihre innehockenden gehaltenen Energien zeigen und Körper, Geist und Seele aufwirblen. Anstatt Meditation zu perfektionieren und uns mit meditationsstarken Kulturen zu vergleichen (oder uns sogar belehren zu lassen, dass wir das 'nicht können'), tun wir besser daran, die soziokulturellen Bedingungen zu betrachten und uns auf der Stufe zu üben, welche uns weiterbringt. In diesem Sinne steht uns mit dem in den alten Schriften bereits sehr ausführlich beschriebenen Pratyahara-Prozess ein wunderbares Werkzeug zur Verfügung. 

Leider wird im 'Yoga' dem Pratyahara nicht genug Aufmerksamkeit und Praxis geschenkt, und oft als 'Rückzug der Sinne' disziplinarisch verstanden - was ja bereits die Meditation ist. Es ist jedoch ein ganzes Feuerwerk, dass da los ist und sein darf!

Peter Levines SIBAM-Modell hilft für die Orientierung dabei sehr. Dazu gibts dann auch ein Video.

 

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